Die Mainzer SPD bekräftigt ihre Haltung, die Autobahn A 643 nicht sechsspurig auszubauen. „Die Argumente sind ausgetauscht, die Sachlage ist klar: die Region verträgt diesen Ausbau nicht mehr“, erklärten der kommissarische SPD-Vorsitzende Dr. Eckart Lensch und das Vorstandsmitglied Christian Kanka aus Mainz-Mombach.
„Mainz ist Teil des Rhein-Main-Gebiets, einem der leistungsstärksten Wirtschaftsräume in Europa“, sagte Lensch. „Mobilität ist hierbei ein Grundpfeiler des Erfolgs. Dies gilt es stetig zu verbessern. Aber es muss ein Gleichgewicht zwischen Mensch und Umwelt gewahrt bleiben. Das gilt insbesondere mit Blick auf die Tatsache, dass die A 643 ein Naturschutzgebiet von europäischem Rang durchschneidet.“
Lensch reagierte damit auf Äußerungen aus der FDP und des Bundesverkehrsministers in dieser Sache. „Die Ausbaupläne für die A 643 sind überholt. Sie wurden in einer Zeit erarbeitet, als schon erste Zweifel erkennbar waren, sind aber dennoch in alter Tradition verfolgt worden. Inzwischen ist die Entwicklung weitergegangen, und es wird immer klarer, dass in der Mobilitätspolitik der Schwerpunkt auf dem Ausbau des Schienenverkehrs für Personen und Güter liegen muss. Es war Zeit genug, über Lippenbekenntnisse hinaus in diesem Bereich tätig zu werden. Wir erwarten von denen, die für die Planung der Mobilität Verantwortung tragen, ihre Kompetenz und Vorstellungskraft hier tatsächlich zum Tragen zu bringen.“
Kanka verwies darauf, dass es eine kluge Alternative zum starren sechsspurigen Ausbau gebe: Die Ertüchtigung und temporäre Nutzung der Standstreifen als weitere Fahrspuren. Dies sei eine im Rhein-Main-Gebiet vielerorts angewandte Technik. Kanka erinnerte daran, dass die SPD in Mainz-Mombach bereits seit vielen Jahren Mitglied im Bündnis „Nix in den Mainzer Sand setzen“ sei. „Ich freue mich, wenn jetzt auch die SPD Mainz dort beitritt“, erklärte er. „Jeder weitere Zentimeter bebautes Naturschutzgebiet bedeutet weniger Raum für eine einzigartige Landschaft. Eine Landschaft, die mit ihren seltenen Pflanzen und Tieren geschützt werden muss.“