Nach der Kritik der vergangenen Tage und Schuldzuweisungen von verschiedenen Seiten, auch manch unerwarteter, erklären die Fraktionsvorsitzenden Alexandra Gill-Gers (SPD), Sylvia Köbler-Gross (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und Walter Koppius (FDP) zusammen folgendes:
„Unser großer Dank gilt der Mainzer Bau-und Kulturdezernentin Marianne Grosse und der Chefin des Gutenberg-Museums Dr. Annette Ludwig, die als zuständige Ressortfrauen keine Veranstaltung und keinen Aufwand gescheut haben, gemeinsam für die Erweiterung des Gutenberg-Museums zu werben. Dies war anderen wie Oberbürgermeister Michael Ebling, der als Wahlleiter zur Neutralität verpflichtet war, wiederum nicht möglich.“
„Wir als Ampelfraktionen hatten bei der Entscheidung im Stadtrat und in der Zeit vor der Abstimmung eine klare Haltung, aber wir wollten die Zukunft des Museums nicht übermäßig in die parteipolitische Auseinandersetzung hineinziehen. Das unterscheidet uns von der CDU mit Sabine Flegel an der Spitze, die sich und ihre Partei gleichzeitig als Dafür- und Dagegen-Partei profilieren wollte.“
„Wir haben im vergangenen Herbst die rund 9000 Unterschriften von Mainzerinnen und Mainzer für einen Bürgerentscheid ernst genommen und daraufhin in unseren Fraktionssitzungen entschieden, einen eigenen Bürgerentscheid zum sogenannten Bibelturm zu initiieren, auch in der Hoffnung, durch das Werben die Akzeptanz für das Gesamtkonzept zur Erweiterung bei der Mainzer Bevölkerung zu erhöhen. Aber das Ergebnis des Bürgerentscheides hat uns deutlich gezeigt, dass die Mainzer diesen Weg so nicht gehen wollten. Die Gründe mögen unterschiedlich sein: die Aufgabe des Platzes, das auf Spenden beruhende Finanzierungskonzept, die Architektur des Turms oder bei dem ein oder anderen auch mal die Möglichkeit seine Unzufriedenheit gegenüber einer sich immer schneller verändernden Umgebung in einer wachsenden Stadt auszudrücken.“
„Nichtsdestotrotz besteht nun weiterhin die Aufgabe darin, das Gutenberg-Museum als Weltmuseum der Druckkunst durch eine Modernisierung in die Zukunft zu führen. Unter anderem gilt es, das hierzu von Museumsleitung sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entwickelte didaktische Konzept umzusetzen, welches auch im Bürgerentscheid nie zur Disposition stand.“
„Wir haben verstanden, dass wir in der Frage nach dem ‚wie‘ zurück auf Los müssen und möchten dabei die Energie und die Ideen, die sowohl Befürworter als auch Gegner in den vergangenen Wochen für das Museum zum Ausdruck gebracht haben, bündeln und in eine Struktur bringen, damit gemeinschaftlich ein tragfähiges Zukunftskonzept für das Museum entwickelt werden kann. Hierfür suchen wir im Rat eine breite Mehrheit.“
— gemeinsame Pressemitteilung von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP —