„Zum 01. Januar 2019 werden wir in Mainz den sogenannten MainzPass einführen“, zeigt sich Alexandra Gill-Gers, Vorsitzende und zugleich sozialpolitische Sprecherin der Mainzer SPD-Stadtratsfraktion, hoch erfreut. „Wir sind mehr als glücklich und erleichtert, dass wir es nach vielen, teils auch zähen Verhandlungen geschafft haben und jetzt verkünden können, dass eine wichtige Herzensangelegenheit der Mainzer Sozialdemokratie nun umgesetzt wird.“ Die Verwaltungsvorlage hierzu wird erstmalig im Sozialausschuss am 13.11.2018 vorgestellt.
Auf dem langen Wege hin zur Einführung habe es viele dicke Bretter zu bohren gegeben, insbesondere bei der Finanzierung. „Unser von Anfang an gestecktes Ziel, einkommensschwachen Mainzerinnen und Mainzer ihr Recht auf Mobilität sowie die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben insbesondere in den Bereichen Kultur, Freizeit und Sport zu ermöglichen, ist wahrlich eine Mammutaufgabe gewesen. Insbesondere vor dem Hintergrund einer knappen Stadtkasse und unserer Prämisse, dass dadurch keinesfalls andere wichtige soziale Projekte am Ende gekürzt werden dürfen“, so Gill-Gers weiter. „Trotz dieser nicht ganz so einfachen Einschränkungen ist es uns jedoch dank der guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit unseren Koalitionspartnern, der Mainzer Stadtverwaltung sowie den stadtnahen Gesellschaften schlussendlich gelungen, eine für Mainzerinnen und Mainzer vorteilhafte Regelung zu erarbeiten.“
So wurde endlich erreicht, dass neben vielen Vergünstigungen zum Beispiel bei Museen, sportlichen Freizeitaktivitäten oder auch dem Open-Ohr-Festival nun zudem in einem dreijährigen Modellprojekt der Erwerb eines 9-Uhr-Tickets für 35 Euro im Verkehrsverbund Mainz/Wiesbaden für alle Personen ermöglicht wird, die Arbeitslosengeld II, SGB XII-Leistungen, Wohngeld oder Familienzuschlag beziehen. Die Bereitschaft aller Beteiligter einen dreijährigen Modellversuch durchzuführen und zu evaluieren, welche Kosten durch ein solches Ticket entstehen, ebenso wie die Frage zu beantworten, wie hoch die Nachfrage nach einem solchen Ticket ist, begrüßt die SPD-Stadtratsfraktion ausdrücklich.
„Uns war es besonders wichtig, während der Modellphase auch das bisherige Sozialticket für 61 Euro beizubehalten, das zum Fahren ‚rund um die Uhr‘ berechtigt. Aufstockerinnen und Aufstocker, die darauf angewiesen sind vor 9.00 Uhr zu fahren, sollen durch den Modellversuch nicht benachteiligt werden. Nur so können wir auch die tatsächlichen Bedarfe evaluieren“ erläutert Gill-Gers. „Mit der Einführung dieses Tickets setzen wir, im Rahmen unserer kommunalen Möglichkeiten, ein zentrales Versprechen unseres Koalitionsvertrages um. Dennoch appelliere ich dringend an das Land, sich künftig an den Kosten des Öffentlichen Personennahverkehrs zu beteiligen, um Mobilität für alle bezahlbar beziehungsweise möglich zu machen“, so die Fraktionsvorsitzende abschließend.