Der Mainzer SPD-Vorsitzende Johannes Klomann wendet sich gegen den Vorschlag, weitere verkaufsoffene Sonntage zuzulassen. Er verwies auf die große kulturelle und soziale Bedeutung, die gemeinsame freie Tage für die Menschen haben. „Geschäfte zu öffnen bedeutet, dass sehr viele Menschen arbeiten müssen“, sagte Klomann. „Ihnen wird es schwerer oder gar unmöglich gemacht, gemeinsam mit anderen die Zeit zu verbringen. Das kann vieles sein – vom Besuch eines Gottesdienstes bis zum Ausflug mit der Familie oder mit Freunden oder zum Sport in einem Team.“
Dass Samstag und Sonntag arbeitsfrei seien, sei eine großeErrungenschaft, so Klomann. Viele Menschen müssten am Wochenende arbeiten, in Krankenhäusern, bei der Polizei oder der Feuerwehr, bei den Unternehmen der Wasser- und Stromversorgung oder bei den Verkehrsbetrieben. „Ohne ihre Leistungen geht es nicht. Aber der Kreis derer, die samstags und sonntags für uns tätig sind, ist schon groß genug. Wollen wir den Kreis wirklich noch größer machen? Ich halte das für falsch. Wir würden die soziale und kulturelle Teilhabemöglichkeiten gerade der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einschränken, die nicht besonders gut bezahlt werden.“
Klomann reagierte damit auf Äußerungen des Bundeswirtschaftsministers, der Landesregierungen und Kommunen gebeten hatte, mit Sonntagsöffnungen möglichst großzügig umzugehen. „Richtig ist, dass die Einzelhandelsgeschäfte Unterstützung brauchen“, sagte Klomann. „Doch diese Unterstützung muss auf anderen Wegen kommen. Die Initiative ‚Mainz hilft sofort’ ist dafür ein gelungenes Beispiel. Ich trete dafür ein, die arbeitsfreien Sonntage zu schützen.“