Seit dem begonnenen Umbau des Landtages im Jahr 2016 war es nicht mehr möglich, die bedeutenden römischen Steinelemente aus der Sammlung des Landesmuseums zu sehen. „Das ist ein großer Verlust für die Mainzer Stadtgesellschaft, denn diese Steine sind Teil unserer eigenen städtischen Geschichte“, erklären die kulturpolitische Sprecherin der Mainzer SPD-Stadtratsfraktion, Martina Kracht, und ihr Fraktionskollege aus der Altstadt, Andreas Behringer. „An dieser Stelle soll jedoch nicht die gerechtfertigte Forderung nach einem Demokratieforum gegen die Forderung nach dem Zeigen Mainzer Geschichte ausgespielt werden.“
Beide Forderungen sind für die SPD-Stadtratsfraktion wichtige Anliegen. Gerade die steinernen Monumente seien auch in schwierigen Zeiten ein Zeichen für Reisefreiheit, Migration, religiöses tolerantes Zusammenleben und die kulturelle Offenheit der Stadt Mainz über die letzten Jahrtausende hinweg. „Nur sollten beide Forderungen auch zeitgleich verwirklicht werden. Das Demokratieforum könnte auch an einer anderen Stelle näher am Landtag oder im Landtag selbst verwirklicht werden. Der Landtag als originärer Ort sollte so erlebbar gemacht werden im oder in unmittelbarer Nähe des Landtages“, schlagen Martina Kracht und Andreas Behringer als eine mögliche Lösung des Konfliktes vor.
Die Steinhalle selbst ist ein bedeutender Ort, sowohl konservatorisch als auch museal und der wahrhaftige Ort, um die römischen Steine zu zeigen. „Uns ist es wichtig, dass diese Steine schnellstmöglich wieder der städtischen Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können. Wenn das Land dies in der Steinhalle nicht mehr ermöglichen möchte, erwarten wir Vorschläge, wo in Mainz ein neuer Platz zum Zeigen der Monumente angedacht werden könnte“, so Kracht und Behringer weiter. „Denn diese Zeugnisse der Mainzer Geschichte gehören nicht ins Depot, sondern in die Öffentlichkeit.“