Zur unverhältnismäßigen Kritik an dem Mainzer Oberbürgermeister und dem dazugehörigen Vorschlag der CDU, dass Rathaus zu verkaufen oder gar abzureißen, äußern sich die Fraktionsvorsitzenden der Ampel, Sylvia Köbler-Gross (GRÜNE), Alexandra Gill-Gers (SPD) und David Dietz (FDP):
„Der Vorwurf der angeblichen Scheibchentaktik des Oberbürgermeisters ist einfach nur dreist! Und außerdem verfällt die CDU, wie bereits all die Jahre zuvor, in ihr alt bekanntes Muster der Einfallslosigkeit anstatt endlich auch mal Verantwortung für wichtige Entscheidungen zu übernehmen. Natürlich gefällt es niemandem, und uns erst recht nicht, wenn die Kostenprognose für unser Rathaus erneut steigt, jedoch muss man der Realität ins Auge blicken und dafür weiterhin einstehen, da es nun mal keine realistischen Alternativen gibt.
Die wiederkehrende Forderung nach einem Verkauf oder gar Abriss des Rathauses ist weltfremd. Welcher Investor kauft denn ein bis ins kleinste Detail denkmalgeschütztes Gebäude? Oder soll an sehr prominenter Stelle am Rheinufer über viele Jahre ein marodes und verfallendes Gebäude stehen, bis es irgendwann abgerissen werden kann? Hätte die CDU bereits vor einem Jahrzehnt der Sanierung zugestimmt und nicht ewig lamentiert, wäre die Kostensteigerung im normalen Rahmen. Aber wie jeder Bauherrin und jedem Bauherrn seit einigen Jahren schmerzlich bewusst ist, und gerade in Anbetracht der derzeit über das Maß hinaus hohen Inflation, sind die Kostensteigerungen insbesondere im Baugewerbe extrem hoch. So hatte bspw. der Chef der Gebäudewirtschaft Mainz erst vor kurzem anschaulich dargestellt, dass derzeit bundesweit eine Steigerung der Baukosten um über 14 Prozent herrscht.“
Um zukünftig derartige Preissteigerungen möglichst zu vermeiden und zugleich die Aufenthaltsqualität am Rhein zu erhöhen, muss aus Sicht der Koalition daher jetzt der ganze Prozess endlich schnellstmöglich abgeschlossen werden. Dazu erklären die drei Fraktionsvorsitzenden weiter:
„Es darf zu keinen weiteren, insbesondere politischen, Verzögerungen mehr kommen. Diese Verzögerungen kosten, wie man sieht, nur Geld und bringen der Stadt und ihren Bürger:innen keinerlei Mehrwert. Jetzt gilt es, das Rheinufer und damit auch das gesamte Areal um Rathaus/Rheingoldhalle endlich aufzuwerten, beispielsweise mit der Öffnung zum Rhein hin durch ein Rathauscafé sowie wie von uns vorgeschlagen und von einer deutlichen Mehrheit befürwortet, mit einer großen Rheinufertreppe.“