Symbolbild: Kita

„Kita-Streiks: Finanzielle Einsparmaßnahmen bei den pädagogischen Fachkräften gehen zu Lasten der Kinder und Familien“

Partei 0 | 24. März 2023

Die SPD Mainz gratuliert dem neuen Oberbürgermeister Nino Haase zu dessen Amtseinführung und Vereidigung und nimmt die aktuellen Tarifverhandlungen im TVöD zum Anlass, Herrn Haase an sein Wahlversprechen zu erinnern, die Arbeitsbedingungen der Erzieher:innen verbessern zu wollen.

Die SPD Mainz begrüßt auch ausdrücklich die Kampagne des DGB Rheinland-Pfalz / Saarland: „Der öffentliche Dienst – mit Sicherheit  attraktiv!“, die den massiven Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst thematisiert.

Der SPD Mainz ist bewusst, dass die Arbeitsbelastung der pädagogischen Fachkräfte in den Kindertagesstätten insbesondere in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen ist, da die pädagogischen und pflegerischen Herausforderungen in zunehmend heterogeneren Kindergruppen tagtäglich alles von den engagierten Erzieher:innen abverlangt.

Der dafür notwendige Personalzuwachs ist indes jedoch ausgeblieben. Oder anders ausgedrückt: Viele Gruppen oder gar ganze Kindertagesstätten müssen aufgrund des Fachkräftemangels schließen oder Betreuungszeiten verkürzen, sodass der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz nicht in Gänze aufrecht erhalten werden kann.

Zudem hat der Fachkräftemangel auch pädagogische Folgen für unsere Kinder, da die Erzieher:innen ihrem Bildungsauftrag nicht mehr nachkommen können, weil die Abdeckung der Kernbetreuungszeiten mit Springern und Hilfskräften überbrückt werden muss.

Wir konnten aufgrund der sichtbar guten Mobilisierung der Gewerkschaften deutlich spüren, dass die Streikbereitschaft bei den pädagogischen Fachkräften in den Kindertagesstätten bzw. den Kolleg:innen der Kinder- und Jugendhilfe aus nachvollziehbaren Gründen enorm hoch ist. Viele Erzieher:innen und andere pädagogischen Fachkräfte sind am absoluten Leistungslimit und opfern sich tagtäglich für das Wohl unserer Kinder auf. Wir haben alle noch den Applaus während der pandemiebedingten Einschränkungen in den Ohren, als der bundesweiten Öffentlichkeit klar wurde, wie systemrelevant die Erzieher:innen und Kindertagesstätten tatsächlich sind. Doch Applaus alleine reicht nicht aus, um die hohen Kosten der Inflation auszugleichen! Es kann nicht sein, dass die Kolleg:innen im Erziehungsdienst zum Teil auf staatliche Transferleistungen angewiesen sind, um über die Runden zu kommen. Wir appellieren deshalb an die VKA, die unverzichtbare Arbeit des öffentlichen Dienstes durch spürbare Entgelterhöhungen angemessen zu honorieren.“, so Ehsan Braner – Mitglied des Vorstandes der SPD Mainz.

Zudem sollten zur langfristigen Personalgewinnung und Personalbindung weitere finanzielle Anreize geschaffen werden, mit denen die Stadt als Arbeitgeber wieder attraktiver und konkurrenzfähiger wird. Die finanziellen Mittel dafür stehen in Mainz nun zur Verfügung. Und für das Wohl unserer Kinder sowie Fachkräfte von morgen sollte uns es das auch wert sein.“ so Ehsan Braner weiter.

Ein besonderer Dorn im Auge ist der Mainzer SPD, nach wie vor, dass Erzieher:innen auf der anderen Rheinseite für die gleiche Arbeit zum Teil wesentlich besser verdienen.

„Hier eine Angleichung zu finden, ist uns nach wie vor wichtig.“, so Bjoern Witczak, stellvertretender Vorsitzender der SPD Mainz. „Die finanziellen Engpässe der letzten Jahre gehören zum Glück der Vergangenheit an. Die Stadt Mainz ist ein Arbeitgeber, der z.T. nicht gerade üppig zahlt, auch verglichen mit anderen Verwaltungen.“

„Natürlich unterstützt die SPD Mainz die Forderungen der Arbeitnehmer:innen und steht solidarisch an deren Seite.“, so Witczak