Die SPD-Stadtratsfraktion hat sich in ihrer gestrigen Telefonkonferenz dafür ausgesprochen, das Ferienprogramm der Stadt Mainz in diesem Jahr verändert aufzustellen und auszuweiten. „Dieses Jahr ist keines wie jedes andere und auch die Sommerferien werden anders sein. Es wird für viele Familien schwierig sein, die Betreuung ihrer Kinder während der gesamten Sommerferien zu gewährleisten. Das heißt, dass eine große Anzahl an Familien auf eine verbindliche Betreuung während der Sommerferien angewiesen sein wird“ sagen die jugendpolitische Sprecherin Jana Schneiß und die schulpolitische Sprecherin Christine Zimmer. Ziel der „Mainzer Sommerferienakademie“ soll es sein, dass möglichst viele Kinder ein gutes Bildungs- und Betreuungsangebot während der Sommerferien erhalten.
Zwar gibt es durchaus bestehende Angebote verschiedener Träger, die durch eine „Mainzer Sommerferienakademie„ auch nicht ersetzt werden sollen. Aber Ferienfreizeitangebote, getragen von Kirchen oder Vereinen, wie zum Beispiel Zeltlager oder andere Fahrten, werden diesen Sommer nicht wie gewohnt stattfinden können. Auch viele Angebote der Mainzer Ferienkarte, wie Freizeitparkbesuche mit dem Reisebus, im Kino oder im Freibad, werden vorrausichtlich nicht angeboten werden können. „Wir wollen deshalb an möglichst an allen 10 Ganztagsgrundschulstandorten für eine hohe Anzahl an Kindern ein festes Betreuungsangebot mit festen Betreuungszeiten über 3 Wochen hinweg. Angebote können nur für kleine Gruppen geplant werden, davon brauchen wir dann aber viele und in der Schule ist der Platz dafür“, so Jana Schneiß, jugendpolitische Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion.
Eltern, Lehrkräfte, und die Schulsozialarbeit bemühen sich, Schülerinnen und Schüler, die während der Coronakrise aufgrund der Schulschließungen zu Hause bleiben mussten, bestmöglich zu unterstützen. Wir wissen aber, dass nicht alle Kinder die gleichen Voraussetzungen für ein ideales Lernen zu Hause haben, sowohl räumlich wie auch technisch. Dennoch darf niemand in die Gefahr geraten, schulisch abgehängt zu werden. „In einer Sommerferienakademie könnten viele Mainzer Kinder vergangene Unterrichtsinhalte aufarbeiten oder wiederholen und Selbstbewusstsein tanken“, sagt Christine Zimmer, schulpolitische Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion. Mit einem guten Mix aus Lernen und Freizeitangebot werden sowohl Bildung als auch Ferienspaß und Betreuung miteinander verbunden.
Die Finanzierung könnte teilweise über das Bildungs- und Teilhabepaket erfolgen. Auch die Möglichkeit einer Finanzierung über das Soforthilfegeld des Landes an die Stadt Mainz sollte geprüft werden, denn auch Kinder sind Leidtragende in dieser Ausnahmesituation in der sie weder Schule, Verein noch Spielplatz besuchen können. „Nicht zuletzt wäre eine Mainzer Sommerferienakademie auch eine Möglichkeit freiberuflichen Kräften, Künstlern, Musikern, Soloselbständigen und Studenten, die in den vergangenen Wochen massive Verdienstausfälle hatten, eine Arbeitsmöglichkeit über den Sommer zu bieten“, so Jana Schneiß und Christine Zimmer abschließend.