Dialog der Mainzer SPD mit der heimischen Wirtschaft: Der Parteivorsitzende und Oberbürgermeister Michael Ebling und der Bundestagskandidat Carsten Kühl hatten Repräsentanten von Unternehmen und Verbänden zu einem Gespräch über die wirtschaftliche Entwicklung und den Arbeitsmarkt eingeladen. „Es ist besser, miteinander zu reden statt übereinander“, sagte der langjährige frühere rheinland-pfälzische Finanzminister Carsten Kühl.
Die Datenbasis für die mehr als zweistündige Diskussion bot die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Mainz, Heike Strack. Sie berichtete vor einer rückläufigen Arbeitslosenquote in Rheinhessen und von der „grundsätzlich guten Lage auf dem Arbeitsmarkt in Mainz“. In der Stadt gebe es 55 Betriebe mit jeweils mehr als 250 Beschäftigten. Das Rückgrat des Arbeitsmarkts bildeten jedoch die zahlreichen kleinen und mittleren Unternehmen. Obwohl diese Unternehmen jeweils nur vergleichsweise wenige Menschen beschäftigten, sorgten sie in der Summe für Stabilität gerade auch in schwierigen Phasen.
Strack verwies auf die dynamische Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in Mainz. Das Gründungsklima sei „exzellent“. Es gebe weit mehr Gründungen von Unternehmen als Stilllegungen. Als eine der Wachstumsbranchen nannte die Arbeitsmarktexpertin die Gesundheitswirtschaft. Schon in ihrem einführenden Vortrag sprach Strack über ein Thema, das in der Diskussion später breiten Raum einnehmen sollte: der Mangel an Fachkräften. Sie verwies darauf, dass die Anforderungen an die Qualifikation der Beschäftigten immer weiter zunähmen, und plädierte dafür, dass die Unternehmen ein größeres Augenmerk auf die Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter legen sollten.
„Mangel an Fachkräften und Integration“
Der Hinweis auf den Mangel an Fachkräften und die Herausforderungen, die sich daraus für die Unternehmen ergeben, stand auch im Mittelpunkt vieler Stellungnahmen der Unternehmer- und der Verbandsvertreter. Der Einladung der SPD zu dem Gespräch in der Kupferbergterrasse waren Führungskräfte namhafter, alteingesessener Mainzer Unternehmen wie auch die Gründer junger, auf neuen Feldern der Technologie tätiger Firmen gefolgt. Die Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen war mit ihrem Hauptgeschäftsführer Günter Jertz und die Handwerkskammer Rheinhessen mit ihrer Hauptgeschäftsführerin Anja Obermann dabei.
Weiter spielte die Integration geflüchteter Menschen für viele Gesprächsteilnehmer eine wichtige Rolle. Ins Zentrum ihrer Stellungnahmen dazu stellten sie die Sprache als einen der entscheidenden Faktoren für die Integration.
„Die echten Herausforderungen angehen“
In seiner Zusammenfassung des Gesprächs beschrieb Carsten Kühl Mainz als wirtschaftlich stark und stabil und betonte: „Man muss aufpassen, dass sie soziale Stabilität nicht gefährdet wird.“ Michael Ebling nannte Mainz einen „„Zukunftsmotor im Rhein-Main-Gebiet“. Wie sich die Stadt präsentiere, sei sie ein guter Standort. Teil des Erfolgs sei, „dass wir die echten Herausforderungen angehen“.