Die Mainzer SPD hat Marc Bleicher zum neuen Vorsitzenden gewählt. Mit rund 64 Prozent der Stimmen setzte sich Bleicher auf einem Parteitag am 18. November 2017 in Mainz-Mombach gegen die beiden Mitbewerber Andreas Behringer und Kabeya Kasongo durch. Der bisherige Vorsitzende, Oberbürgermeister Michael Ebling hatte nach achtjähriger Amtszeit auf eine erneute Kandidatur verzichtet.
Der 41-jährige Bleicher, der dem Mainzer Stadtrat angehört, war bisher stellvertretender Vorsitzender. Er kündigte „eine klare Positionierung und Profilierung der sozialdemokratischen Grundhaltungen zu wichtigen politischen Fragen“ an. Ziel sei, 2019 in der Kommunalwahl und der Europawahl sowie in der Oberbürgermeister-Direktwahl bestehen zu können. In einem über vierseitigen Leitantrag, den Bleicher den Delegierten vorstellte, kündigt die Partei für die nähere Zukunft Zukunftskongresse an.
Auf den Kongressen soll das Kommunalwahlprogramm für 2019 erarbeitet werden. Die SPD habe „die Frage vieler Menschen nach einer erstrebenswerten Gesellschaft des 21. Jahrhunderts noch nicht ausreichend beantwortet“. Die Partei müsse „zum Sammelbecken der Aufrechten und der gesellschaftlichen Erneuerung werden“. Weiter verweist der Antrag auf die Ampelkoalition im Stadtrat aus SPD, FDP und Grünen, die für den Erhalt des sozialen Miteinanders bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Vernunft und ökologischer Verantwortung stehe.
„SPD bestimmt die Politik in Mainz entscheidend mit“
In seinem Rechenschaftsbericht betonte der scheidenden Vorsitzende Michael Ebling die politischen Erfolge der vergangenen Jahre. „Es tut den Mainzerinnen und Mainzern gut, dass die SPD die Politik in der Stadt entscheidend mitbestimmt“, sagte Ebling. Er verwies auf den Bau zahlreicher neuer Wohnungen, von denen ein beachtlicher Anteil öffentlich gefördert werde, auf die Ansiedlung neuer Unternehmen und auf die Rekordhöhe bei der Zahl der Beschäftigten, auf die Aufwertung der Innenstadt und auf den Ausbau der Kinderbetreuung sowie auf die kulturelle Entwicklung.
Ausführlich setzte sich Ebling mit der Erweiterung des Gutenbergmuseums auseinander. Gutenberg sei im Jahr 2000 zum „Man of the Millennium“ gekürt worden, weil er mit der Erfindung des Buchdrucks den Verlauf des zweiten Jahrtausends bestimmt habe. „Gutenberg hat nicht in Gau-Bischofsheim oder Flörsheim gewohnt, sondern in Mainz“, sagte Ebling. Es komme darauf an, das Erbe Gutenbergs in Mainz bewusster zu machen und moderner zu präsentieren.
Der neu gewählte Vorstand im Überblick:
Vorsitzender: Marc Bleicher
Stellvertretende Vorsitzende: Erik Donner, Bettina Gähle, Alexander Quis
Kassiererin: Mareike Jungenfeld
Stellvertretender Kassierer: Ralf Claus
Schriftführer: Klaus Euteneuer
Stellvertretender Schriftführer: Björn Witczak
Beisitzerinnen und Beisitzer: Ayse At, Nora Egler, Timo Haungs, Corinne Herbst, Heike Hörig, Eckart Lensch, Dieter Renner, Jana Schneiß, Horst Wenner.
Das Foto zeigt Michael Ebling (links) und Marc Bleicher.