An Tradition der kulturellen Vielfalt in Mainz haben die beiden SPD-Vorsitzenden Jana Schmöller und Ata Delbasteh erinnert. „Mainz und die anderen großen Städte am Rhein haben seit der Antike immer Menschen aus anderen Regionen und Weltgegenden aufgenommen“, sagten sie anlässlich der 50. Interkulturellen Woche. „Das prägt die Städte am Rhein, das macht ihren Reichtum aus, das ist eine Grundlage ihres Erfolgs. Seit 2.000 Jahren kommen Menschen nach Mainz, die ihre persönlichen Kenntnisse und Fertigkeiten mitbringen und zum Nutzen der Stadt einsetzen. Schon unser römisches Erbe ist ein Erbe der Zuwanderung.“
Die Bereitschaft, Neues zuzulassen, aufzunehmen und zu einem Teil der Stadtgesellschaft werden zu lassen, sei ein durchgängiger Charakterzug in Städten wie Mainz. „Die Chancen, wirtschaftlichen Wohlstand zu bewahren und zu vermehren, steigen dadurch“, sagten Schmöller und Delbasteh. „Abgrenzung, Abschottung und Ablehnung machen sie zunichte.“ Die beiden SPD-Vorsitzenden verwiesen auf den in Nackenheim geborenen und dort sowie in Mainz aufgewachsenen Schriftsteller und Dramatiker Carl Zuckmeyer, der für die Vielfalt der Städte am Rhein beeindruckende Worte gefunden habe. Der Monolog über die „Völkermühle Europas“ in dem Stück „Des Teufels General“ bleibe auch heute, 80 Jahre später, eine zutreffende und mitreißende Beschreibung der Menschengeschichte in der Region.
Gegen jeden Antisemitismus
„Integration ist eine Leistung, die Aufgenommene wie Aufnehmende erbringen. Gelingt die Leistung, haben alle etwas davon. Misslingt sie oder wird sie gar bewusst verweigert, gibt es Konflikte, die schlimme Folgen haben können. Die Mainzer SPD steht in der Tradition der Integration. Wer ausgrenzt, steht nicht auf unserer Seite, der Seite der Gleichheit und Mitmenschlichkeit. Wer Menschen ‚remigrieren’, das heißt deportieren will, ist unser Gegner. In diesen Tagen gilt unser besonderes Augenmerk dem Antisemitismus. Der Antisemitismus hat in Deutschland eine Jahrhunderte lange, zuletzt beispiellos schreckliche Vergangenheit. Wir treten jeder Form des Antisemitismus entgegen.“
Schmöller und Delbasteh würdigten die Anstrengungen, die viele Akteure in Mainz für die Integration erbringen, von der Stadtverwaltung bis zu Verbänden und Initiativen. „Die Interkulturelle Woche zeigt seit 50 Jahren beispielhaft, was möglich ist und was gelingt.“
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