Für die SPD-Stadtratsfraktion ist es eine „Nonsens-Diskussion“, die die Mainzer CDU mit Blick auf MeinRad versucht loszutreten: Die CDU hatte ein mögliches Aus des von der Mainzer Mobilität getragenen Radverleihsystems MeinRad ins Spiel gebracht. Vorausgegangen war dieser Forderung der in der letzten Woche verkündete MeinRad-Ausstieg von ESWE Verkehr (Wiesbaden).
„Leider ist das schon der zweite größere Akt in einem traurigen Spiel Wiesbadener Verkehrspolitik – nach der Ablehnung der CityBahn folgt nun der Ausstieg aus dem kommunalen Bikesharing-System“, so Erik Donner, verkehrspolitischer Sprecher der Mainzer SPD-Stadtratsfraktion. Klar sei doch, so Donner, dass die Mobilitätswende Geld kostet und es sie nicht zum Nulltarif gibt. Jeder Euro, den die Landeshauptstadt Mainz und die Mainzer Stadtwerke in MeinRad investieren würden, sei sehr gut angelegtes Geld.
„Die Landeshauptstadt Mainz bekennt sich klar zu seinem kommunalen Radverleihsystem und stärkt es: Beispielsweise dürfen seit 1. März alle städtischen Mitarbeiter:innen MeinRad zu dienstlichen sowie privaten Zwecken die ersten 60 Minuten kostenfrei nutzen“, freut sich der verkehrspolitische Sprecher. Diese weitsichtige Politik könnte Vorbildcharakter auch für andere Arbeitgeber in Mainz haben. Und auch der Landkreis Groß-Gerau hat in seiner jüngsten Kreistagssitzung am vergangenen Montag die Ausweitung von MeinRad auf den früheren Mainzer Stadtteil Bischofsheim beschlossen. „Das nützt auch den Mainzerinnen und Mainzern. MeinRad ist Teil der Mobilität der Zukunft in unserer Region“, freut sich Donner.
Erik Donner weiter: „MeinRad reagiert auf die Zeichen der Zeit und entwickelt sich nicht nur technisch weiter und bekommt bestehende Probleme besser in den Griff. Künftig wird es beispielsweise auch Lastenräder im Angebot geben.“ Bedenklich sei, so Donner, dass die Mainzer CDU um ihren Vorsitzenden Thomas Gerster in ihrer kommunalpolitischen Isolation immer tiefer in die populistische Kiste greift, um sich zu profilieren: „Wir hoffen, dass sich die CDU nicht auch noch zur Anti-Fahrrad-Partei entwickelt.“