Theodor-Heuss-Brücke, die Mainz mit Mainz-Kastel verbindet

Uferweg auf der Nordmole trägt nun den Namen von Yilmaz Atalay: „Eine Bereicherung für das Mainzer Stadtbild“

Stadtratsfraktion 0 | 22. Oktober 2025

Heute wird der Uferweg auf der Nordmole im Mainzer Zollhafen offiziell nach Yılmaz Atalay benannt. Damit würdigt die Stadt einen Mainzer, der sich über Jahrzehnte hinweg für Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt eingesetzt hat. „Yılmaz Atalay hat wie kaum ein anderer für das Miteinander, den Respekt und die Verständigung zwischen den Kulturen gestanden. Dass der Uferweg an der Nordmole jetzt seinen Namen trägt, ist eine Bereicherung für das Mainzer Stadtbild,“ so Kathleen Herr, Fraktionsvorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion. 

Erik Donner, SPD-Stadtratsmitglied aus der Neustadt, hatte den Antrag zur Benennung im Ortsbeirat formuliert und das Vorhaben maßgeblich vorangetrieben. Er ist erfreut über die Umsetzung: „Ich bin sehr glücklich, dass die Benennung heute Wirklichkeit wird. Yılmaz Atalay war ein außergewöhnlicher Mensch, der sich mit Herzblut für unsere Stadt eingesetzt hat. Mainz braucht Menschen wie ihn, die Brücken schlagen und Verantwortung übernehmen.“

Ein besonderer Dank der SPD-Stadtratsfraktion gilt Nurhayat Canpolat, die bis 2017 für die SPD dem Mainzer Stadtrat angehörte und den Vorschlag für die Benennung ursprünglich in die politische Diskussion eingebracht hatte. „Ohne Nurhayat Canpolats Impuls wäre dieses wichtige Projekt vielleicht gar nicht angestoßen worden. Beharrliche politische Arbeit ist wichtig für Erinnerung und Anerkennung und dafür sind wir ihr dankbar“, so Herr.

Mit der heutigen Entscheidung das Andenken an Yılmaz Atalay zu ehren, wird auch ein Stück Mainzer Geschichte geschrieben: Es ist die erste Straßen- oder Wegbenennung in Mainz nach einer Person mit türkischem Migrationshintergrund und nach jemandem, der als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen ist.

Yılmaz Atalay wurde 1933 im türkischen Çorum geboren und kam 1961 als Gastarbeiter nach Deutschland. In Mainz engagierte er sich früh für die Belange türkischer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und setzte sich für Integration und Verständigung ein. Er war hauptamtlicher Mitarbeiter der deutschlandweit ersten Beratungsstelle für Türkinnen und Türken bei der Arbeiterwohlfahrt, arbeitete als Übersetzer und unterstützte zahlreiche soziale Projekte. 1976 organisierte er den ersten „Ausländertag“ in Mainz, aus dem später die Interkulturelle Woche hervorging. Außerdem gründete er den Verein „Gesundheitsprävention in Mainz und Umgebung e.V.“ und leitete diesen viele Jahre. Auch in der Bestattungskultur setzte er wichtige Impulse und engagierte sich für die Einführung der rituellen Waschung und Tuchbestattung auf Mainzer Friedhöfen. Für sein außergewöhnliches Engagement erhielt er 2009 den Mainzer Pfennig. Yılmaz Atalay verstarb 2021.

Mit der Benennung des Uferwegs auf der Nordmole erhält die dankbare Erinnerung an sein Wirken nun einen sichtbaren Platz in Mainz.

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